Dienstag, 21. Mai 2013

Eierlegende Wollmilchsau

Es muss Menschen geben, die fallen auf jene Angebote herein, die ein enormes Vermögen versprechen bei geringfügigen finanziellen Vorleistungen. Wir belächeln ungläubig diese Einfältigen.
Wir erwarten stattdessen, dass Eltern ihre Kinder gemäß dem aktuellen pädagogischen Forschungsstand erziehen und als qualifizierte Fachkraft für ihre Arbeitgeber Höchstleistungen erbringen, dass Unternehmen ökonomisch immer weiter wachsen bei schonendem Umgang mit den natürlichen Ressourcen, dass Partner jeweils flexibel im Beruf sind was Zeit und Ort betrifft und dabei eine harmonische und erfüllende Liebesbeziehung führen, dass Lebensmittelhersteller billig, fair und qualitativ hochwertig produzieren, dass Personen des öffentlichen Lebens sich erbarmungsloser Kritik aussetzen und das mit Freude. Empört blicken wir auf karriereverweigernde Eltern und kinderlose Karrieristen, Greenwashing und Partnerbeschäftigung, Lebensmittelskandale und Politikerrücktritte.
Ist es Gier oder Naivität, die unsere Blindheit speist? Oder das Glück des hämischen Lächelns, wenn wieder einer am Spagat scheitert, erleichtertes Aufatmen, Trost für unser stetiges Leiden am eigenen Anspruch. 

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