Sonntag, 10. März 2013

Kinder

Eines Tages taucht in der kindlichen Welt des Spielens, der Ausgelassenheit und des plötzlichen Schmerzes die Frage nach dem Warum auf. Die Antworten der Erwachsenen zunächst begierig aufgesogen werden bald schon infrage gestellt und verworfen. Dann beginnt die große Suche nach der eigenen Lösung, immer wieder gefunden, immer wieder verloren. Irgendwann, ob nun das Altern unseren Zweifeln die einseitige Schärfe nimmt oder die Bequemlichkeit unseren Blick trübt, halten wir an einer Entscheidung zunächst noch provisorisch, später mit zunehmender Vehemenz fest. Bis unsere Kinder uns entlarven, die ungelösten Rätsel wieder hervorholen, die faulen Kompromisse aufdecken. Und wir wissen uns anders nicht zu helfen, als sie selbst zum finalen Projekt zu küren, dass sie all die versäumten Chancen, die zurückgestellten Ideale, die vergessene Bedeutung mit ihrem Leben einlösen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen